Keine Hütchen mehr im Garten

Keine Hütchen mehr im Garten

Vereint stark – die Eder-B-Junioren Luis Vogel und Fabrizio Paar im Pokal gegen Heuchelheims Ben Agel.

Frankenberg – Auf Rang neun sind die Fußball-B-Junioren der SG Eder in der Fußball-Gruppenliga in die durch Corona verordnete Zwangspause gegangen. „Das war bislang sportlich gesehen eine eher ernüchternde Saison“, sagt Mario Ullrich. Der Eder-Coach, der die Mannschaft zusammen mit Bernd Hoffmann betreut, kann aber auch viel Positives aufzählen: „Viele Spieler haben sich fußballerisch und taktisch weiter entwickelt, weil sie eben die Chance hatten, sich auf höherem Niveau zu messen“, sagt Ullrich.
Das Zwischenfazit
Sechs Spiele, sechs Punkte, 20 Gegentore, nur acht erzielte eigene Treffer zählt Mario Ullrich auf und meint: „Da hatten schon alle, Trainer aber auch Mannschaft, eine etwas höhere Erwartungshaltung. Trotz der vier Niederlagen sind wir aber geschlossen und sehr kameradschaftlich aufgetreten.“ Besonders zwei Heimsiege gegen die zum Favoritenkreis zählenden JFV Stadtallendorf/Ostkreis (2:1) und TSF Heuchelheim (3:2) hätten enormen Auftrieb gebracht und dem Team viel Selbstvertrauen gegeben. „Das war sicherlich ein Highlight für die Jungs. Negativ zu bewerten ist, dass wir auf Kunstrasen nicht in Tritt gekommen sind“, so Ullrich. Und in der Gruppenliga werde ja fast ausschließlich nur noch auf Kunstrasen gespielt – ein klarer Nachteil für die Eder-Nachwuchself. „Ein Kunstrasen fehlt in Frankenberg“, findet Ullrich, „das waren ganz bittere Niederlagen gerade gegen Mannschaften, die individuell nicht besser besetzt sind als wir, aber die es gewohnt sind, auf Kunstrasen zu spielen.“
Die Zwangspause
Das Duo Ullrich/Hoffmann, das sich übrigens auf einem Trainerlehrgang kennenlernte, hat seinen Spielern mit auf den Weg gegeben, sich in der Pause individuell fit zu halten.
„Letztendlich ist es ja nur ein Mannschaftslockdown, aber kein individueller Lockdown. Ihr wollt Gruppenliga spielen, dazu gehört auch ein bisschen mehr Ehrgeiz“, argumentiert Ullrich. Im vergangenen Frühjahr habe er den Spielern schon einmal Trainingspläne an die Hand gegeben. Doch im B-Jugendalter, zwischen 15 und 16, zeige sich schon die Vernunft, so Ullrich: „Die Jungs haben mir gesagt, Trainer, wir laufen, aber Du musst uns gar nichts mehr schicken. Wir machen keine Intervallläufe oder Hütchen im Garten aufstellen. Alles Käse, das macht kein 15-, 16-Jähriger mehr.“
Der Blick voraus
Ullrichs Hoffnung ist jetzt, dass vielleicht im Dezember fußballspezifisches Training möglich sein wird, ohne den Spielbetrieb. Den Mannschaftssport an der frischen Luft zu verbieten, davon sei er nicht so überzeugt. Der Eder-Coach mutmaßt, dass es erst im März weitergehen könnte. Ullrich: „Ich befürchte, dass wir keine komplette Runde spielen, sondern dass möglicherweise nur die Hinserie gespielt wird. Was für uns fatal wäre, weil wir jetzt gerade die Teams, bei denen wir auf Kunstrasen verloren haben, aber die auf Augenhöhe sind, die hätten wir in der Rückrunde noch zuhause.

Quelle HNA

 

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